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Warum ich mich gegen OpenAI/ChatGPT und für Mistral entschieden habe:

Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis

automatisierung

Als ich vor drei Monaten vor der Entscheidung stand, welche KI-Plattform unsere internen Automatisierungsprozesse vorantreiben soll, schien die Antwort auf der Hand zu liegen: ChatGPT oder Claude – die Marktführer mit den größten Namen.

Heute, nach intensiver Evaluation und ersten Produktiveinsätzen, kann ich sagen: Diese Entscheidung wäre ein kostspieliger Fehler gewesen.

Was mich zu dieser Recherche brachte

Unser Unternehmen steht vor der typischen Herausforderung: Repetitive Prozesse in Buchhaltung, Kundenservice und Datenverarbeitung binden zu viele Ressourcen. Die Lösung schien klar – KI-Automatisierung. Doch welcher Anbieter?

Meine Anforderungen waren konkret:

  • Verlässliche Performance für geschäftskritische Prozesse
  • Vorhersagbare Kosten für Budget-Planung
  • DSGVO-Compliance für unsere europäischen Kunden
  • Keine Vendor-Lock-in-Abhängigkeit

Was ich dabei herausgefunden habe

ChatGPT: Stabilität als Schwachstelle

Fakt: Am 10. Juni 2025 war ChatGPT über 10 Stunden komplett offline¹. Für automatisierte Geschäftsprozesse ein K.O.-Kriterium.

Die OpenAI Status-Seite zeigt eine Uptime von 99,84% für Juli-Oktober 2025² – das bedeutet über 11 Stunden Ausfall pro Monat. Bei kritischen Automatisierungen untragbar.

Das eigentliche Kostenproblem: Es sind ja nicht die 12€ (Mistral) oder 20€ (OpenAI/Anthropic) monatlich, sondern die ungedeckelten API-Kosten. Wenn das Monatsbudget aufgebraucht ist – soll dann die Automatisierung stoppen? Sobald man aus dem Experimentieren raus ist und es produktiv laufen muss, kann man auch nicht einfach aufhören.

Claude: Technische Probleme trotz Hype

Anthropics eigener Postmortem-Bericht vom September 2025³ offenbarte drei simultane Infrastruktur-Bugs zwischen August und September. Resultat: 16% der Anfragen an Claude Sonnet 4 zeitweise fehlerhaft.

Das Problem dahinter: Claude läuft auf drei verschiedenen Hardware-Plattformen (AWS Trainium, NVIDIA GPUs, Google TPUs). Mehr Komplexität = mehr Fehlerquellen.

Mistral: Der Überraschungskandidat

Hinweis: Mistral entwickelt sich rasant – ständig kommen neue, leistungsfähigere Modelle dazu. Aber Vorsicht: Ein Modellwechsel liefert nicht automatisch bessere Ergebnisse für den konkreten Anwendungsfall.

Warum die Zahlen für sich sprechen

Performance: Mistral Small 3.1 liefert 150 tokens/Sekunde⁴ – deutlich schneller als ChatGPT bei vergleichbarer Qualität.

Kosten: Mistral Medium 3 kostet $0,40 pro Million Input-Token⁵ – ein Bruchteil der Konkurrenz bei vergleichbarer Leistung.

Stabilität: 99,51% API-Uptime⁶ und das wichtigste: Open-Source-Verfügbarkeit eliminiert Vendor-Lock-in komplett.

Der entscheidende Unterschied: Wer steht wirklich gerade?

DSGVO-konform sind heute alle (mit mehr oder weniger kreativen Zustimmungstricks). Aber vor europäischen Gerichten und der öffentlichen Meinung muss sich bei uns am Ende nur ein europäisches Unternehmen verantworten. Das ist der wahre Unterschied.

Aber was ist mit der täglichen Nutzung?

Neben der API-Integration für Automatisierung nutze ich die Chat-Interfaces täglich für Entwicklungsaufgaben. Hier wurde der Unterschied zwischen den Anbietern erst richtig deutlich:

ChatGPT fühlte sich an wie die Zusammenarbeit mit einem betrunkenen Mitarbeiter – extrem viel Wissen, viel blödes Gelaber und sich rausreden, aber die Aufgaben werden trotzdem nicht fertig. Ständig musste ich Ergebnisse mit Claude nachbearbeiten, weil ChatGPT irgendwo stecken blieb. Besonders nervig: CSV-Dateien mit immer neuen Fehlern oder Dateiformate, die einfach nicht funktionieren wollten.

Claude.ai war lange mein Favorit – bis die Restriktionen zunahmen. In letzter Zeit meldet Claude immer schneller und unvorhersehbarer das Ende des Chats oder stellt die Tätigkeit für Stunden ein. Die Botschaft ist klar: Zahl 70€ mehr im Monat oder arbeite nicht produktiv.

Dann testete ich LeChat (Mistral’s Interface) – und war überrascht: Frisch und quicklebendig. Projekte und Bibliotheken lassen sich wunderbar verwalten und wiederverwenden. Manchmal ist die Antwort schon da, wenn mein Finger noch auf dem Rückweg von der Enter-Taste ist.

Das Gefühl: „Jetzt komme ich wieder voran…“ – für weniger Geld, in Europa, mit pfiffigen Features, die das Arbeiten wirklich erleichtern.

Warum habe ich mit den anderen meine Zeit vertrödelt? Ich bin sonst kein Markenfetischist.

Mein konkreter Implementierungsansatz

Phase 1 (bereits gestartet): Mistral Small 3.1 für Routine-Automatisierung

  • Model Serving über deutsche Cloud-Anbieter (DSGVO-konform)
  • Monatliche API-Kosten: ~€200 statt €3.000+ bei US-Anbietern
  • Bonus: Die niedrigen Kosten ermöglichen uns, unseren Kunden eingeschränkten kostenlosen KI-Zugang in unseren Produkten mitzuliefern

Phase 2 (Q1 2026): Mistral Medium 3 für komplexere Workflows

  • Hybrid-Ansatz: Sensitive Daten über deutsche Server, Standardprozesse über Mistral API
  • Geschätzte Kosteneinsparung: 75% gegenüber ChatGPT Enterprise

Mal ehrlich: Ist Mistral so gut wie GPT-5, Claude, Gemini oder Grok? Für kreative Sachen oder komplexes Reasoning haben die großen Modelle noch Vorteile. Aber für 80% unserer Automatisierung – Dokumente verarbeiten, Standard-Workflows, Daten extrahieren – macht Mistral den Job genauso gut. Nur günstiger. Und im täglichen Chat? Da kann Mistral durchaus mithalten.

Was ich daraus gelernt habe

  1. Selbst testen ist Pflicht: Benchmarks sind schön und gut, aber echte Workloads sehen anders aus. Mistral Small 3.1 gibt’s kostenlos – einfach mal ausprobieren.
  2. Ehrlich rechnen: Nicht nur die Lizenzkosten anschauen. Ausfallzeiten, Compliance-Risiken und Lock-in-Kosten gehören auch dazu.
  3. Europa first: US-Anbieter haben mehr Marketing-Budget, aber europäische Alternativen bieten oft das bessere Gesamtpaket.

Mein Fazit: Manchmal gewinnt David doch gegen Goliath

Nach drei Monaten produktivem Einsatz war Mistral die richtige Wahl. Nicht wegen Marketing oder Hype, sondern wegen messbarer Vorteile: weniger Kosten, weniger Ausfälle, weniger Compliance-Stress.

Die beste Lösung ist nicht immer die bekannteste – manchmal ist sie einfach die durchdachteste.

Ihr Guido Hornig
Geschäftsführer lern.link

 

Quellen:

  1. Tom’s Guide, „ChatGPT is back following global outage“, 11. Juni 2025 – https://www.tomsguide.com/news/live/chatgpt-openai-down-outage-6-10-2025
  2. OpenAI Status Page – https://status.openai.com/
  3. Anthropic Engineering Blog, „A postmortem of three recent issues“, 17. September 2025 – https://www.anthropic.com/engineering/a-postmortem-of-three-recent-issues
  4. Mistral AI Blog, „Mistral Small 3.1“, 17. März 2025 – https://mistral.ai/news/mistral-small-3-1
  5. Mistral AI Blog, „Medium is the new large“, 7. Mai 2025 – https://mistral.ai/news/mistral-medium-3
  6. Claude Status Page – https://status.anthropic.com/
  7. Mistral AI Models Overview (aktuelle Modelle) – https://docs.mistral.ai/getting-started/models/models_overview/

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